Professionelle Zahnreinigung – was man wissen sollte

Professionelle Zahnreinigung - was man wissen sollte

Die gründliche Zahnreinigung morgens und abends wirkt vorbeugend gegen Karies. Zusätzlich empfehlen Zahnärzte die professionelle Zahnreinigung vom Fachmann.

Professionelle Zahnreinigung - was man wissen sollte
Professionelle Zahnreinigung wird von vielen Zahnaerzten geraten. Einiges gibt es allerdings zu beachten

Zahngesundheit trägt wesentlich zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Damit die Zähne lange erhalten und vor Karies geschützt bleiben, ist neben der gründlichen Zahnreinigung morgens und abends die regelmäßige Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt ratsam. Zusätzlich empfehlen viele Zahnärzte ihren Patienten mindestens einmal pro Jahr die professionelle Zahnreinigung (PZR) durchführen zu lassen. Dabei handelt es sich um eine private Zusatzleistung, die zunächst vom Patienten selbst zu bezahlen ist. Inzwischen beteiligen sich jedoch viele Krankenkassen an den Kosten, manche übernehmen unter bestimmten Voraussetzungen sogar den vollständigen Betrag. Ob sich auch Ihre Krankenkasse an der PZR beteiligt, erfahren Sie bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.

Ist eine professionelle Zahnreinigung sinnvoll?

Abhängig von der Mundgesundheit sowie einem niedrigen Risiko für Karies oder Paradontitis soll die professionelle Zahnreinigung üblicherweise 1 bis 2 mal im Jahr sinnvoll sein. Dies bekräftigt die Bundesärztekammer, nach deren Dafürhalten die professionelle Zahnreinigung für die Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch eine wirkungsvolle Maßnahme ist. Der Ratgeber Zähne der Verbraucherzentrale weist jedoch darauf hin, dass weder der Nutzen noch die Zeitabstände zwischen den jeweiligen professionellen Zahnreinigungen wissenschaftlich umfassend erforscht seien.

Gern verkaufte Zusatzleistung

Die Schlussfolgerung der wissenschaftlichen Analysen ist daher derzeit unklar. Zudem ist die professionelle Zahnreinigung eine gern verkaufte Zusatzleistung, wobei die Preis- und Qualitätsunterschiede in den Zahnarztpraxen erheblich sein können. Wer neben der gründlichen häuslichen Mundhygiene auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich von seinem Zahnarzt beraten lassen und sich über den Ablauf sowie die Kosten der professionellen Zahnreinigung informieren.

Wie eine professionelle Zahnreinigung abläuft

Manche Patienten verwechseln die professionelle Zahnreinigung mit der Entfernung von Zahnstein. Die Behandlung hierfür wird von der Krankenkasse übernommen. Die professionelle Zahnreinigung ist jedoch eine wesentlich gründlichere Maßnahme zur Reinigung der Zähne sowie der Zahnzwischenräume. Hier werden

  • weiche und harte Zahnbeläge (Zahnstein und Plaque) auf den Zähnen, den Zahnzwischenräumen sowie unter dem Zahnfleisch entfernt

Aufmerksam sein bei der professionellen Zahnreinigung

Als Patient sollte man auf die Einhaltung der grundsätzlichen Prozedur achten:

  • Prüfung Ist-Zustand von Zähnen und Zahnfleisch
  • Entfernung der Beläge
  • Polieren der Zähne
  • Fluoridieren der Zähne
  • Tipps für die Mundhygiene zur Anwendung zu Hause

Je nach Zahnzustand und Mundgesundheit dauert die Maßnahme zwischen 30 und 60 Minuten. Die Ausführung erfolgt mit speziellen Handgeräten, Ultraschall oder einem Gemisch aus Luft, Wasser und feinen Pulverpartikeln. Dabei muss der Zahnarzt selbst nicht unbedingt selbst tätig werden, sondern kann die Aufgabe an qualifiziertes Personal in seiner Praxis übertragen. Nach Abschluss der Maßnahme muss jedoch die Kontrolle durch den Zahnarzt erfolgen.

Welche Kosten bei der professionellen Zahnreinigung anfallen können

Patienten sollten sich hier unbedingt einen Überblick über Kosten und Leistungsangebot verschaffen, da die Preisspanne erheblich sein kann. Als Richtschnur können Preise zwischen 80 bis 120 Euro in Ansatz gebracht werden. Vereinzelt sind sogar Honorare von 200 Euro bekannt. Abgerechnet wird z. B. nach

  • Anzahl und Zustand der Zähne
  • Art, Menge und Ursache der Zahnbelege
  • eingesetzte Methoden und Materialien
  • Qualifikation des Fachpersonals

Die Gebührenordnung für Zahnärzte sieht seit 2012 eine eigene Gebührenziffer vor, nach deren Grundlage die Kostenberechnung erfolgt.

Foto: rgerber, mamawica, pixabay