Betroffene wundern sich meist am Morgen über eine verspannte Kaumuskulatur. Für das Knacken der Kiefergelenke beim Öffnen und Schließen des Mundes fehlt die Erklärung, dabei ist Zähneknirschen in der Nacht oft die Ursache.
Betroffene sind meistens überrascht, denn sie ahnen nichts von den zähneknirschenden Aktivitäten während des nächtlichen Schlafs. Mahlen, Knirschen, Kauen sowie festes Zusammenpressen der Zähne sind unbewusste Handlungen, die wir im Schlaf nicht steuern können. Besonders Frauen zwischen 30 und 45 Jahren sind in dieser Weise nachtaktiv.
- Psychischer Stress sowie dadurch bedingte innere Anspannung werden als häufigste Ursachen für das Zähneknirschen in der Nacht genannt.
- Seltener liegen dem Zähneknirschen (fachmännisch Bruxismus) Erkrankungen des Kieferapparates oder Fehlstellungen der Zähne zugrunde.
- Der Gang zum Zahnarzt kann schnell Abhilfe bringen. Oft hilft bereits eine sogenannte Aufbiss-Schiene. Sie wird nach einem Abdruck individuell angefertigt
- Das Zähneknirschen in der Nacht wird durch die Schiene während des Schlafs abgefedert und trägt somit zur Linderung bei
Welche Folgen Zähneknirschen in der Nacht haben kann
Wer nachts ständig mit den Zähnen mahlt und knirscht, strapaziert sein Gebiss.
- Polierte Kauflächen, Abrieb des Zahnschmelzes sowie Knacken in den Kiefergelenken sind eindeutige Hinweise für das nächtliche Zähneknirschen.
Wer Druck auf seine Zähne ausübt, riskiert massive Schädigungen der Zähne. Der Druck ist mit einer Kraft von bis zu 150 Kilogramm vergleichbar und schafft es somit mühleos, enorme Verspannungen in der Kaumuskulatur auszulösen. Die Verspannungen ziehen sich häufig bis in den Nacken sowie in die Schultern. Auch Kopf- und Rückenschmerzen liegen oft dem Zähneknirschen in der Nacht zugrunde. Wer die Vermutung hegt, ein nächtlicher Zähneknirscher zu sein, sollte unbedingt den Ursachen auf den Grund gehen. Vielleicht gibt es Ärger, Stress oder unbewältigte Emotionen, die mit dem Zähneknischen in der Nacht verarbeitet werden? Dann ist es besonders wichtig, geeignete Maßnahmen für die Entspannung der Kiefermuskulatur sowie die innere Ausgewogenheit zu ergreifen. Daneben hindert eine vom Zahnarzt angefertigte Aufbiss-Schiene den Betroffenen am unbewussten Zähneknirschen in der Nacht.
Wer übernimmt die Kosten für eine Aufbiss-Schiene?
- Im Allgemeinen übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine Aufbiss-Schiene. Bei entsprechender Feststellung wird der Zahnarzt einen Abdruck des Gebisses vornehmen und für die Anfertigung einer passgenauen Schiene ins Labor geben
- Die Aufbiss-Schiene besteht aus durchsichtigem Kunststoff. Sie wird nachts über die Zähne gelegt und eingesetzt
- Sehr oft lindern sich bereits mit dieser Maßnahme die Beschwerden
- Hift dies nicht, kann eine gründliche Untersuchung beim Kieferorthopäden notwendig sein.
- Nach der beratenden kassenärztlichen Erstuntersuchung erfolgt u. U. die Empfehlung für eine weiterführende Untersuchung. Hier fallen meist Kosten an. Je nach Leistung können diese EUR 170,– und mehr betragen
- Patientenaufklärung sowie ein Kostenvoranschlag erfolgen vor eventuell geplanten Maßnahmen
- Sind funktionelle Störungen der Kiefergelenke auszuschließen, helfen auch Entspannungsübungen
- Autogenes Training, Massagen oder Wärmebehandlungen haben sich bestens bewährt
- Sofern diese Maßnahmen nicht helfen, sollte hier auch über eine mögliche Psychotherapie nachgedacht werden
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