Einjähriger Beifuß – Artemisia Annua für die Gesundheit

Einjähriger Beifuß - Artemisia Annua für die Gesundheit

Kräuter werden oft als Geschenke der Götter bezeichnet. Und in der Tat, einjähriger Beifuß zählt als ein ganz besonderes göttliches Geschenk, was durchaus als Geheimtipp für die Gesundheit gilt.

Ein Kraut gegen Krankheiten – ein Wunsch, der mit dem einjährigen Beifuß zum Greifen nahe kommt. Immerhin enthält diese wunderbare Pflanze mehr als 400 heilsame Inhaltsstoffe. Was ist dran am Geheimtipp für die Gesundheit?

Einjähriger Beifuß – Antibakteriell, immunstimulierend, antioxidativ

Ein Kraut mit verblüffender Wirkung, einjähriger Beifuß erfüllt viele Erwartungen. Das krautige Gewächs aus der Familie der Korbblütler mag es sommerlich in warmen Regionen mit einem höheren Regenanteil, daher trifft man die Pflanze in Teilen Chinas, im Norden von Indien, und im europäischen Raum vorwiegend in Rumänien und Bulgarien an. Botanisch Artemisia Annua, kennt man das heilende Kraut in Deutschland eher als Unkraut. Völlig zu unrecht, denn in Ländern wie China, Vietnam und Kenia nutzt man das Artemisinin, den Inhaltsstoff der Pflanze, z. B. bei Malaria. Das Artemisinin gilt als wirksamstes Mittel gegen die Tropenkrankheit. Einjähriger Beifuß soll sogar unterstützende Wirkung bei Diabetes mellitus, Krebs oder HIV haben, das ergeben jahrelange Forschungen sowie neueste Studien. Einjähriger Beifuß entfaltet u.a. antibakterielle Wirkungen, weshalb er sich gut für die Anwendung bei bakteriellen sowie viralen Infektionen eignet.

Artemisia Annua – Nicht mit heimischen Beifuß verwechseln!

In Sachen Heilwirkung hat der heimische Beifuß (Artemisia vulgaris) wenig mit Artemisia Annua gemeinsam. Der gewöhnliche Beifuß wird gern als Küchengewürz bei der Zubereitung z. B. von Gänsebraten für eine gute Verdauung verwendet. Auch bei Beschwerden des weiblichen Unterleibes sorgt er für wohltuende Linderung. Einjähriger Beifuß zeigt sich dagegen mit viel intensiveren Kräften weitaus schlimmeren Erkrankungen kompetent gegenüber.

Ein Korbblütler mit heilender Kraft

Die Pflanze stammt ursprünglich aus Asien. Bereits in den 1970 Jahren wurde der Inhaltsstoff Artemisinin isoliert, damit erschuf man erfolgreich ein Mittel zur Behandlung gegen Malaria mit recht wenigen Nebenwirkungen. Außerdem darf man auf heilende Wirkung im Kampf gegen Parasiten, Hauterkrankungen sowie diversen Krebsarten hoffen, da weitere Inhaltsstoffe und deren positive Wirkung wissenschaftlich gut erforscht sind.

Artemisinin – wirkungsvollster Gegner von Malaria

Zusammen mit dem Derivat Artemether ist der Wirkstoff Artemisinin ein schier unschlagbarer Gegner in Sachen Malaria Behandlung. Im Blutkreislauf angelangt, bringt der durch das Krankheitsbild hohe Bluteisenanteil sie zum Zerfallen. Es erfolgen Angriff und Vernichtung von Malaria Zellen, weil durch den Zerfall freie Radikale entstehen, die diesen Vorgang ausführen. Im europäischen Raum haben wir weniger mit Malaria Behandlung zu tun. Starke Gewichtung intensiver Forschungen fällt auf die Krebstherapie. Zahlreiche Studien deuten positive Wirkungen von Artemisinin in Kombination mit seinen Derivaten an.

Geheimtipp -Anwendungsgebiete für den einjährigen Beifuß

Genau genommen ist der Geheimtipp schon gut 2000 Jahre alt, denn die Artemisia Annua hatte damals schon einen festen Platz in der chinesischen Volksmedizin. Einjähriger Beifuß nimmt eine besondere Stellung ein, obwohl wir inzwischen über 300 Artemisia Arten zählen. Die außerordentlich starke antibakterielle Wirkung, wie beispielsweise bei Keim- und Parasitenbefall, haben wir bereits erwähnt. Doch damit nicht genug, einjähriger Beifuß eignet sich für viele  Beschwerden und Erkrankungen. Es wundert daher nicht, eine umfangreiche Liste der zahlreichen Anwendungsgebiete vorzufinden, bei denen die heilenden sowie lindernden Inhaltsstoffe unterstützend ihre Wirkungen freisetzen. So hilft einjähriger Beifuß u. a. bei:

  • Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, chronischer Durchfall
  • Entzündungen
  • Pilzbefall
  • Allergien
  • Galle- Leber-Nierenerkrankungen
  • offene Wunden
  • Frauenkrankheiten
  • Ekzeme
  • Warzen
  • Insektenstiche
  • Fieber
  • Grippe
  • Blasenentzündung
  • Stärkung des Immunsystems
  • macht freie Radikale unschädlich

Anwendung: Einjähriger Beifuß im Alltag

Zwei Darreichungsformen kommen hier zur Anwendung. Den einjährigen Beifuß kann man als Tee aufbereiten oder als Tinktur einnehmen. Diese beiden Arten sind etabliert. Als Tee bewährt sich Beifuß Kraut vor allem bei

  • Verdauungsbeschwerden
  • Linderung von Magenkrämpfen
  • Unterbindung von Blähungen
  • Hilfe bei Durchfällen
  • Unruhe oder
  • Menstruationsproblemen

Hierfür wird ein Teelöffel Beifuß Blätter mit 250 ml kochendes Wasser übergossen und nach ca. zwei bis drei Minuten abgeseiht. Es empfiehlt sich, den Tee über einen längeren Zeitraum mit einer oder zwei Tassen täglich zu trinken, und zwar für ungefähr vier bis sechs Wochen. Länger ist nicht ratsam, da man sich an die Wirkung der Inhaltsstoffe gewöhnt und somit insgesamt weitere positive Effekte beeinträchtigt werden.

Weitere Anwendung: Einjähriger Beifuß als Tinktur

Ebenso frei verkäuflich und gut anwendbar bei den oben genannten Befindlichkeitsstörungen ist einjähriger Beifuß als Tinktur. Hierfür werden die Blätter der Pflanze mit einer Alkohollösung zusammen gesetzt. Die Menge der einzunehmenden Tropfen richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung, deshalb ist es ratsam, Menge und Dauer der Anwendung mit einem Arzt zu besprechen.

Artemisinin in der Forschung – Hoffnungsvolle Blicke nach Deutschland

Den Wirkstoff Artemisinin aus dem einjährigen Beifuß zu gewinnen, ist sehr aufwendig und gestaltet sich schwierig. Da der Wirkstoff nicht nur zur Behandlung gegen Malaria eingesetzt werden kann, sondern auch erfolgreich sein kann zur Behandlung bei AIDS, Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen ist der Bedarf groß. Hoffnungen erwecken deutsche Forschungen sowie Standorte wie Dessau und Wittenberg, wo der Beifuß wächst. Die Entwicklung von hochwirksamen, von guter Qualität, doch trotzdem preiswertem Artemisinin nebst Derivaten wird daher intensiv betrieben.

Foto: Carola68, pixabay