Diagnose Burnout – Welche Therapieansätze gibt es?

Diagnose Burnout - Welche Therapieansätze gibt es-

Die Diagnose Burnout trifft Betroffene in den seltensten Fällen unvorbereitet. Tatsächlich zeigen sich die Anzeichen schon eine ganze Weile. Niedergeschlagenheit, Müdigkeit bis hin zu körperlichen Beschwerden gehören zu den Symptomen.

Diagnose Burnout betrifft meist diejenigen, die völlig überarbeitet und ausgelaugt sind, sich dabei am Ende ihrer Kräfte fühlen. Meist ist berufsbedingter chronischer Stress die Ursache. Handlungsbedarf ist angesagt. Doch welche Therapieansätze gibt es?



Diagnose Burnout – Wenn Körper und Psyche Erholung brauchen

Beruflicher Stress ist zur Normalität geworden. Solange er sich im „grünen Bereich“ bewegt, ist alles in Ordnung. Stress spornt an, steigert die Leistungsfähigkeit und hat damit durchaus positive Auswirkungen. Erst, wenn sich chronischer Stress mit stetigem Überforderungspotential entwickelt, kann dies zu gesundheitlichen Störungen führen. Zunächst wird das langsame „Ausbrennen“ von Körper und Psyche vielleicht gar nicht sofort bemerkt. So lang wie möglich werden die immer häufiger auftretenden Erschöpfungszustände verdrängt. Solange, bis die Diagnose Burnout unausweichlich scheint.

Diagnose Burnout – nichts geht mehr

Betroffene mögen sich das Ausgebrannt sein oft kaum eingestehen. Vielmehr stecken sie voller Selbstvorwürfe, weil sie das Gefühl haben, ihren Aufgaben nicht gewachsen zu sein. Das Verleugnen der Probleme ist der Beginn einer gewissen Verhaltensveränderung. Doch trotz intensiver Bemühungen: bei Diagnose Burnout geht nichts mehr. Die Bewältigung selbst von Alltagsdingen fällt schwer, die Erfüllung von beruflichen Tätigkeiten ist so gut wie unmöglich. Überhaupt trifft das Krankheitsbild Burnout ausschließlich auf das Berufsfeld zu. Selbstzweifel und Überforderung können das Selbstwertgefühl mindern. Depressive Verstimmungen bis hin zu Depressionen sind keine Seltenheit.

Diagnose Burnout als Warnsignal ernst nehmen

Nach langen Diskussionen wurde ein Burnout von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) endlich als Krankheit anerkannt. Die Diagnose Burnout ist mehr als ein ernstzunehmendes Warnsignal. Der lange Weg der Erkrankung wird sehr oft begleitet von

  • Distanz zum Berufsumfeld
  • Ablehnung des eigenen Jobs
  • emotionaler Stress neben dem chronischen beruflichen Stress
  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • Schlaflosigkeit
  • Hilflosigkeit
  • Erschöpfung

Es verwundert nicht, dass die mentale Verfassung schlecht ist. Depressive Verstimmungen treten immer häufiger auf, Depressionen können einhergehen. Neben der Psyche kann tatsächlich auch der Körper auf chronischen Stress am Arbeitsplatz reagieren. Beispielsweise können negative Beeinträchtigungen auftreten wie

  • Bluthochdruck
  • Magen-Darm-Beschwerden oder
  • Kopfschmerzen

Warnsignale erkennen und rechtzeitig handeln

Bevor ein Arzt die Diagnose Burnout stellen muss, sollten Betroffene unbedingt rechtzeitig auf Warnsignale achten. D. h., achtsam mit sich selbst zu sein. Der Körper, wie auch die Psyche, senden Signale aus. Hier ist wichtig, die Warnungen zu bemerken.

  • Was will mir mein Körper sagen?
  • Wie geht es meiner Psyche?
  • Was nehmen beide wahr?
  • Wie sollte ich darauf reagieren?

Die Signale des Körpers ernst zu nehmen, ist eine wichtige Voraussetzung, um sie verstehen zu können. Erkennen Betroffene ihren Erschöpfungszustand an, ist dies der erste Schritt zur Heilung. Oft dauert es jedoch recht lang, bis Betroffene sich eingestehen, dass die Symptome bei der Diagnose Burnout Teile einer Gesamterkrankung sind. Psyche und Körper sind sozusagen gleichermaßen betroffen. Wer nachts vor Überlastung nicht schlafen kann, fühlt sich unkonzentriert, müde und erschöpft. Muskelverspannungen können auftreten, Kopfschmerzen ebenso. Der Kreis beginnt. Anstatt Besserung eintritt, treten die Symptome immer häufiger und intensiver auf.

Wenn Diagnose Burnout – dann Handlungsbedarf

Eigentlich hätte viel früher gehandelt werden müssen, nämlich bevor es zu einer Diagnose Burnout kommt. Doch spätestens jetzt muss Hilfe einsetzen. Die Akzeptanz der Betroffenen, nämlich, dass sie mit Körper und Geist in einem Zustand des Ausgebranntseins stecken, ist Basis für anzustrebende therapeutische Heilungsansätze. Doch welche Therapieansätze gibt es, welche Möglichkeiten haben Patienten, ihren Burnout zu überwinden? Wie können sie im Sinne der Heilung mit dem Erschöpfungszustand umgehen? Wie können spezielle Musikprogramme bei Burnout helfen?

Erste Anlaufstellen, um Hilfe zu finden

Das Zusammentreffen sowie der Austausch mit anderen Betroffenen, z. B. in einer Selbsthilfegruppe, kann für die eigene Wahrnehmung der Symptome sehr hilfreich sein. Tatsächlich signalisiert die Erfahrung, dass andere Menschen ebenfalls Stresssituationen und die damit verbundenen körperlichen sowie seelischen Beschwerden bewältigen müssen, das Gefühl, nicht allein mit der eigenen Situation zu sein. Auf mentaler Ebene ein durchaus wichtiger Aspekt. Ebenso hilfreich kann die Burnout Behandlung bei einem HeilpraktikerIn sein. Therapieformen und eventuell anfallende Kosten sollten jedoch zu Beginn besprochen werden. Selbstverständlich bietet die Schulmedizin fundierte Behandlungsmethoden bei der Diagnose Burnout. Patienten werden meist zu allererst durch Krankschreibung aus dem beruflichen Alltag genommen, um zunächst mit Abstand etwas Ruhe einkehren zu lassen, bevor weitere Behandlungsmethoden erörtert werden können. Als Therapieansätze kommen in frage:

  • Psychotherapie
  • Ambulante Psychotherapie
  • Verhaltenstherapie
  • Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierte Therapie
  • Psychosomatische Klinik

Psychotherapie als Heilungsansatz bei „Ausgebranntsein“

In vielen Fällen ergibt eine Psychotherapie Sinn. Diese hilft, die Auslöser der Krankheit zu erkennen sowie die Zusammenhänge zwischen der psychischen Gesundheit und der Lebensführung zu verstehen. Zudem erfährt der Patient, welchen Einfluss Stress im Job und andere schwierige äußere Umstände auf das eigene Befinden haben. Patienten lernen, Krankheitssymptome als derartige wahrzunehmen, zu erkennen und schließlich auch zu begreifen. Dabei ist die Dauer der Heilung während einer Psychotherapie individuell verschieden. Prinzipiell sind einige Therapieprogramme mit unterschiedlichen Therapiemaßnahmen möglich, welche abhängig vom Stadium der Krankheit sowie den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen infrage kommen. Selbst bei der Intensität der Behandlung gibt es Unterschiede. Ob eine reguläre ambulante Therapie beansprucht, eine Tagesklinik aufgesucht wird oder ein stationärer Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik erfolgt, kann letztlich der Patient selbst entscheiden.

Ambulante Psychotherapie bei Burnout

Zu den kassenzugelassenen Therapieschulen Deutschlands zählen die

  • Psychoanalyse,
  • die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
  • sowie die Verhaltenstherapie.

Diese werden von psychologischen oder ärztlichen Psychotherapeuten angewendet.

Änderungen erlernen mit Hilfe einer Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie setzt unmittelbar am Verhalten des Patienten an. Zusammen mit Betroffenen werden dessen Verhaltensmuster innerhalb der Lebenslage exakt analysiert. Mit psychotherapeutischer Hilfe werden Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Dabei ist das Ziel, dass Betroffene lernen,

  • die unterschiedenen Lebensbereiche akzeptabel aufzuteilen,
  • im Alltag mehr Freizeit zu integrieren,
  • mit Freunden, mit Familie und vor allem mit sich selbst mehr Zeit zu verbringen
  • sowie nachhaltige Verhaltensänderungen vorzunehmen.

Selbst das Besprechen und Anwenden konkreter Maßnahmen zur Stressbewältigung erfolgt im Verlauf einer Verhaltenstherapie. Während der Behandlung üben Betroffene neu erlernte Verhaltensweisen ein, wie etwa

  • Verantwortung abgeben und
  • Zeit für sich selbst zu nehmen

Mit etwas Übung gelingt es, dies wie selbstverständlich in den Alltag zu integrieren. Sollten anfangs Misserfolge auftreten, erfolgen exakte Analysen einschließlich das Erarbeiten von Lösungsmöglichkeiten. Eventuelle Misserfolge sind hier also als Herausforderungen zu betrachten und keineswegs als Versagen.

Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierte Therapie

Bei diesen Therapieansätzen schaut man mehr auf die tiefer liegenden Ursachen für das Verhalten der von der Diagnose Burnout betroffenen Menschen.

  • Was passierte in der Kindheit, was dazu führte, dass Patienten heutzutage meinen, lediglich perfekte Arbeit wäre gut genug?
  • Welche der innerseelischen Konflikte finden im Inneren der Patienten statt?

Während der Behandlung werden Ursachen erarbeitet, um somit die Erkenntnis für ein gesünderes Verhältnis zum Leistungsdruck sowie schließlich zur Arbeitssituation zu entwickeln. So erlernen von Diagnose Burnout Betroffene, ihr Selbstwertgefühl positiv zu beeinflussen, ohne vom Erbringen von beruflichen Leistungen abhängig zu sein. Die tiefenpsychologische Therapie dagegen verweilt keineswegs so lang in der Ursachenforschung in der Kindheit. Diese Form der Therapie legt ihr Gewicht auch in die Analyse der Gegenwart. Zudem ist der Arbeitsansatz direktiver. Das bedeutet, dass hier konkrete Verhaltensregeln aufgestellt werden.

Aufenthalt in einer psychosomatischen klinik

Bei einem Zwiegespräch mit dem Arzt oder einem Psychotherapeuten bei Diagnose Burnout können Patienten sich für einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik entscheiden. Eine stationäre Behandlung hat den Vorteil, dass sich Betroffene voll und ganz auf sich fokussieren können, ohne sich dabei um Haushalt oder Arbeit kümmern zu müssen. Für eine bestimmte Zeit öffnet sich somit ein Zeitfenster für die Behandlung, einschließlich für intensive Ruhepausen, damit verbunden die stetige Regeneration des Erschöpfungszustandes. Zudem empfinden es Patienten als angenehm, über einen längeren Zeitraum Ansprechpartner in unmittelbarer Nähe zu haben.

Therapieansätze – Basics einer psychosomatische Klinik

Zahlreiche Betroffene erzählen, dass die Gemeinschaft mit anderen Patienten erheblich zur Genesung bei Diagnose Burnout beiträgt. Gegenseitiger Austausch über persönliche Erfahrungen, über den Umgang mit den Gefühlen nebst Bewältigung der Symptome im Stadium des Ausgebranntseins gibt verständnisvolles Feedback und damit emotionalen Rückhalt. Fachkräfte bieten ihren Patienten in einer psychosomatischen Klinik z. B. an:

  • Einzelgespräche
  • Gruppentherapie
  • Sport
  • Kunsttherapie
  • Ergotherapie
  • Yoga
  • autogenes Training
  • Entspannungsübungen

Gewappnet sein für die Zeit nach dem Burnout

Während der Ergotherapie erlernen Patienten neue Wege für den Umgang ihrer Produktivität sowie Freizeitgestaltung im persönlichen Umfeld. Wichtig dabei: Auf die eigenen Bedürfnisse zu achten, sich nicht zu überfordern! Entspannungsübungen sowie die sportlichen Aktivitäten tragen zur Konzentration auf den eigenen Körper bei. Dabei wird Stress reduziert, die Stimmung hellt auf, Glücksgefühle stellen sich ein. Viele der Übungsprogramme sind für die weitere Anwendung nach dem Klinikaufenthalt geeignet. D. h., bereits während des stationären Aufenthaltes werden Maßnahmen erarbeitet, um den künftigen Berufsalltag besser bewältigen zu können. Ganz wichtig: Bei den ersten Anzeichen einer Überforderung die Notbremse ziehen! Achtsam mit den eigenen Ressourcen sein und vor allem achtsam bleiben.

Foto: geralt, pixabay