Für Frauen meist nichts Unbekanntes, für Männer eher ein Fremdwort: Zystitis. Der medizinsiche Begriff steht für Blasenentzündung, von der das weibliche Geschlecht deutlich öfter betroffen ist als die Herren der Schöpfung. Dafür ist die Zystitis beim Mann wesentlich schmerzhafter.
Eine Zystitis beim Mann kommt eher selten vor. Frauen „erwischt“ es mit einer Entzündung der Blase häufiger wegen der anatomischen Lage der Harnröhre, außerdem ist sie wesentlich kürzer und direkt von Bakterien erreichbar. Die Symptome einer Zystitis sind bei Frauen und Männern ähnlich. Häufiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen, Blut im Urin, Schmerzen im Unterbauch treten bei der Zystitis beim Mann ebenso auf wie bei der Frau. Weshalb also soll die Zystitis beim Mann schmerzhafter sein? Lesen Sie hier, warum das so ist.
Zystitis beim Mann – gut zu wissen
Das Positive vorneweg: Männer sind aufgrund der langen Harnröhre, die sich durch den Penis zieht und in der Blase mündet, gegen eine Blasenentzündung gut geschützt. Dringen aufsteigende Keime ein, übernimmt die lokale Abwehr der Schleimhaut die Bekämpfung, sodass Erreger nur in abgeschwächter Anzahl ihr „Ziel“ erreichen. Im Gegenzug ist dies jedoch der Grund, weshalb die Zystitis beim Mann wesentlich schmerzhafter ist als eine Zystitis bei der Frau. Kommt es zu einer Blasenentzündung beim Mann, so ist die gesamte Länge der Harnröhre betroffen, was wiederum Schmerzen im gesamten Penis verursacht. Ähnlich wie die Symptome bei Mann und Frau gleich sind, verhält es sich mit den Ursachen.
Ursachen einer Zystitis beim Mann sowie bei der Frau
Fast jede Frau leidet mindestens einmal im Leben unter einer Blasenentzündung; viele können sogar ein Lied davon singen. Als Ursachen gelten:
- Darmbakterien
- kalte Füße
- unterkühlter Unterleib
- mangelnde Intimhygiene
- Geschlechtskrankheit Gonorrhoe (Tripper)
- geschwächtes Immunsystem
Doch auch organische Ursachen können als Auslöser fungieren, wovon Männer häufig betroffen sind:
- Harnröhrenverengung
- Blasentumor, hohes Risiko bei Rauchern
- Störungen der Blasenentleerung auf neurologischer Basis wie z. B. Bandscheibenvorfall oder Nervenschäden durch Diabetes
- Vergrößerung der Prostata (Männer ab ca. dem 40. Lebensjahr)
Beim Mann können sich die umliegenden Organe entzünden
Wer als Frau oder Mann mit einer „schwachen Blase“ zu tun hat, wird im Laufe der Zeit die Aufmerksamkeit stärken und Risikofaktoren wie Kälte und Nässe vermeiden. Hygiene im Intimbereich sollte selbstverständlich sein und so sollten Frauen ein der Besonderheit des weiblichen Geschlechts entsprechend angepasstes, fürsorgliches Hygieneverhalten anwenden. Weiterer achtsamer Umgang sowie Vorkehrungen vor, während sowie nach dem Sex sind sinnvoll, denn die häufigsten Auslöser sind Darmbakterien, die Erreger Escherichia coli. Bleibt eine Blasenentzündung unbehandelt, können die Erreger bis in die Nieren aufsteigen. Eine Zystitis beim Mann greift oft auch auf umliegende Organe über. So sind Nebenhoden und Samenleiter gefährdet. Bei einer Zystitis beim Mann entzündet sich rasch auch die Prostata. Hier sind Männer meist erst ab dem 40. Lebensjahr betroffen.
Ärztliche Abklärung und Behandlung
Wenn der Hausarzt oder Urologe anhand einer Urinprobe eine Blasenentzündung feststellt, werden per Ultraschall zusätzlich Nieren, Blase und Prostata untersucht. Eine Zystitis beim Mann ist immer behandlungsbedürftig und meist werden Antibiotika verordnet. Während der Akutphase ist es durchaus angebracht, sich zu schonen und Ruhe zu gönnen. Wärme sowie viel Flüssigkeit lindern im Allgemeinen die Beschwerden. Harntreibende Heilpflanzen als Teemischung wie etwa Birkenblätter, Goldrute oder Brennnessel fördern den Abfluss des Urins. Keime werden so schneller ausgespült.
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