Wenn Gelenkschmerz die Lebensqualität einschränkt

Wenn Gelenkschmerz die Lebensqualität einschränkt

Die 40 erst überschritten? Knirscht, knackt und schmerzt es immer häufiger in den Gelenken? Zwar wenig tröstlich, doch mit Ihnen plagen sich viele mit Gelenkschmerz. Von gelegentlichen Beschwerden bis hin zu starkem Gelenkschmerz sind Betroffene in ihrer körperlichen Beweglichkeit häufig eingeschränkt.

Angefangen von einer morgendlichen Gelenksteifigkeit, Schmerzen beim Treppensteigen, Gehen auf ebener Strecke oder Schmerzen in den Fingergelenken – die Beschwerden sind unangenehm bis äußerst schmerzhaft.



Gelenkschmerz trübt die Lebensqualität

Wenn Gelenkschmerz die Lebensqualität einschränkt
Von Gelenkschmerz können auch die Fingergelenke betroffen sein

Je nach Intensität der Gelenkbeschwerden kann zudem die Lebensqualität erheblich leiden. Dabei ist Gelenkschmerz nicht unbedingt vom Alter abhängig, Entzündungen oder Verletzungen, Fehlhaltung oder Fehlstellung der Gelenke, Übergewicht, sogar eine verspannte Muskulatur, sind häufige Ursachen für Schmerzen in den Gelenken. Damit Gelenkschmerz nicht zum Dauerzustand wird oder sich gar zu einer chronischen Erkrankung wie Arthrose entwickelt ist es ratsam, den Gelenkschmerz medizinisch abklären zu lassen. Daneben lohnt ein Blick auf die Lebensgewohnheiten sowie die Ernährung.

Gelenkschmerz als Warnzeichen ernst nehmen

Gelenkschmerz kann sich recht schleichend einstellen, deshalb werden erste Anzeichen oft nicht wahrgenommen. Anders verhält es sich, wenn Gelenke akut entzündet sind. Schwellungen und Hitzegefühl im Gelenkbereich sind deutliche Anzeichen dafür. Der Gang zum Arzt ist unausweichlich, denn starke Schmerzen sollten in der Akutphase medikamentös behandelt werden. Doch auch bei den schleichenden Warnzeichen bei Gelenkbeschwerden macht es wenig Sinn zu warten, bis sie von selbst wieder vergehen. Dies bedeutet weniger, wenn es mal knackt und knirscht, gleich an Gelenkerkrankungen zu denken, doch einige Hinweise bei Gelenkschmerz sollten nicht ignoriert werden, z. B.

  • Gelenksteifigkeit nach längerer Ruhephase, der sogenannte Anlaufschmerz
  • Krepitation, der medizinische Fachbegriff für Gelenkgeräusche wie „Knirschen“ bei Bewegung
  • eingeschränkte Beweglichkeit, z. B. wenn der „Radfahrerblick“ stark eingeschränkt ist
  • Schmerzen im Knie, z. B. beim Treppensteigen
  • Verspannungen und Verhärtungen in der Muskulatur

Auch Gelenkschmerz nach ungewohnten Tätigkeiten oder Belastungen sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Zwar erscheint dies im ersten Moment als „normal“, schließlich ist der Körper nicht daran gewöhnt, doch zeigt es deutlich, dass etwas nicht stimmt.

Wenn es in den Gelenken zwackt

Im weitesten Sinne handelt es sich bei Arthrose um den Verschleiß der Knorpel, die sich an beiden Knochenenden befinden und als Schutzschicht fungieren. Dadurch reiben die Knochen nicht aufeinander. Der gleichzeitig Stoß dämpfende Effekt verteilt Belastungen gleichmäßig auf das Gelenk. Nimmt das Knorpelgewebe Schaden oder löst sich gar vollständig auf durch falsche Belastung, Abnutzung oder Bewegungsmangel, fehlt der natürliche Schutz und es kommt zu Schmerzen.

Gelenkschmerz Arthrose, die häufigste Gelenkerkrankung

Der Verschleiß deutet auf Arthrose, eine degenerative Gelenkerkrankung. Fast scheint es, keine geeigneten Maßnahmen zur Vorbeugung zu geben. Denn Gelenkbeschwerden treten sowohl bei Bewegungsmangel wie auch bei zu viel körperlicher Belastung, wie z. B. schwere körperliche Arbeit oder beim Sport auf. Auch das Alter zeigt sich sehr variabel, denn unter Schmerzen und Beschwerden in den Gelenken leiden nicht nur ältere Generation, sondern auch immer mehr junge Menschen.



Gelenkbeschwerden vorbeugen – geht das?

Als Ursache für Gelenkbeschwerden und Arthrose ist zunächst Übergewicht zu nennen. Hier reagieren besonders Knie-, Hüft- und Fußgelenke im Laufe der Zeit mit Schmerzen und u. U. mit degenerativen Veränderungen. Sofern Übergewicht nicht durch eine organische Grunderkrankung begründet ist, sollte daher unbedingt die Gewichtsreduktion angestrebt werden. Auslöser wie:

  • Bewegungsmangel
  • Überlastung im Beruf
  • „falsches“ Sporttraining mit Gewichten
  • körperliche Fehlhaltung

können wir bewusst vermeiden. Vorausgesetzt, diese Ursachen wurden erkannt und Gegenmaßnahmen erfolgreich ergriffen. Bei

  • Verletzungen wie Knorpel-, Meniskus-, Band- oder Kapselverletzungen
  • Chronische Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma
  • Fehlstellung nach Knochenbrüchen
  • genetisch bedingte Fehlstellungen

haben Betroffene dagegen selbst wenig Möglichkeiten, dem Gelenkschmerz aktiv vorzubeugen.

Gelenkbeschwerden vorbeugen, z. B. am Arbeitsplatz

Wer rastet, der rostet. Deshalb: Halten Sie Ihre Gelenke durch Bewegung fit und geschmeidig. Gerade, wer einen überwiegend sitzenden Beruf ausübt und den Arbeitstag am Schreibtisch und Computer verbringt, sollte unbedingt für körperlichen Ausgleich sorgen. Denn durch die überwiegend statische Haltung während der Arbeitszeit stellen sich schnell Genick-, Schulter- und Rückenbeschwerden ein. Die Konzentrations- sowie Leistungsfähigkeit sinkt. Mehr als die Hälfte aller Krankschreibungen gehen auf Rückenschmerzen zurück. Tipp: Richtiges Sitzen am Arbeitsplatz kann vorbeugend wirken. Hat es Sie bereits erwischt, kann ein ärztliches Gespräch über Therapiemaßnahmen aufklären.

Foto: Taokinesis, HNDPTESBC, pixabay