Bewegung hält die Gelenke fit, sorgt für Durchblutung sowie für eine kräftige Muskulatur. Für stundenlanges Sitzen ist der menschliche Körper nicht vorgesehen.
Evolutionsbedingt sind wir Menschen Jäger und Sammler und von Natur aus für körperliche Bewegung, schnelles Laufen und Rennen sowie kräftiges Zupacken bestens ausgestattet. Diesem natürlichen Bewegungsdrang wird in der heutigen Zeit zu wenig Beachtung geschenkt. Zusätzlich üben viele Menschen einen sitzenden Beruf aus, der wenig Bewegungsfreiheit zulässt. Deshalb ist es besonders wichtig, zum einen auf richtiges, d. h. auf Rückenschonendes Sitzen zu achten sowie in der Freizeit auf genügend Ausgleich zu sorgen
Stillsitzen fördert Blutstau in den Beinen
Sie werden es schon mal erlebt haben: Nach längerem Sitzen, womöglich mit übereinander geschlagenen Beinen, kribbelt es im Fuß oder in der Wade. Das Aufstehen fällt etwas schwerer, denn das Bein ist „eingeschlafen“. Wer über den Tag verteilt 8 Stunden oder mehr sitzt, schadet auf Dauer seinem Körper. Der Stoffwechsel verlangsamt sich und die Muskeln erschlaffen mit der Zeit. Fatalerweise sitzen viele nicht nur berufsbedingt am Arbeitsplatz, bei Meetings oder in der Kantine, sondern auch im restlichen Alltag. Man sitzt im Auto, in der Bahn, auf dem Sofa, gemütlich beim Essen oder beim Treffen mit Freunden. Unser Körper, der wohlgemerkt stets auf die Herausforderung des Jagens und Sammelns wartet, wird permanent unterfordert. Sitzen ist im Alltag längst zur Selbstverständlchkeit geworden. Grund genug, deshalb bewusst jede Möglichkeit der körperlichen Bewegung wahrzunehmen und zu nutzen.
Schlechtes Sitzen fördert Rückenschmerzen
Wer beispielsweise überwiegend am Schreibtisch arbeitet, sollte unbedingt auf „gutes“ Sitzen achten. Die richtige Tisch- sowie Stuhlhöhe, wobei die Beine im rechten Winkel aufgestellt werden sowie die Unterarme auf dem Schreibtisch abgelegt werden können, bildet die Grundvoraussetzung. Dies fördert eine aufrechte Haltung und kann helfen, Fehlhaltungen zu vermeiden. Wer stundenlang mit hängenden Schultern und rundem Rücken seine Arbeit verrichtet, übt Druck auf die inneren Organe aus. Verdauungsprobleme können sich einstellen, wenn Magen und Darm auf diese Weise permanent eingeengt werden. Ferner können sich Rückenschmerzen sowie Bandscheibenprobleme einstellen. Die Bandscheiben halten zwar einiges aus, Dauerdruck bekommt ihnen jedoch nicht. Als Puffer zwischen den Wirbeln benötigen die Bandscheiben Flüssigkeit, die sie durch Bewegung erhalten. Nutzen Sie daher jede Möglichkeit, das statische Sitzen, ob am Schreibtisch oder auf der Couch, zu durchbrechen. Hat es Sie bereits an der Bandscheibe erwischt und der Rücken schmerzt, finden Sie hier weitere interessante Informationen. Zur „Volkskrankheit Rückenschmerzen“ heißt es dort:
Glaubt man den Statistiken leiden über 70% der erwachsenen Deutschen mindestens einmal pro Jahr an Rückenschmerzen.
Die Ursachen hierbei reichen von Bewegungsmangel, zu langen Sitzen, Übergewicht bis hin zu Organerkrankungen und psychischen Problemen. Dementsprechend schwierig ist daher auch die richtige Behandlung.
10 Punkte rund ums Sitzen
- Rückenschmerzen vermeiden durch Anpassen der Tisch- und Stuhlhöhe
- Beine sollten im rechten Winkel aufgestellt werden
- Für ausreichend Platz auf dem Schreibtisch sorgen, um die Unterarme aufzulegen
- Langes Sitzen verlangsamt den Stoffwechsel, Muskeln erschlaffen
- Ein Wechsel zwischen Sitzen und Stehen bei der Arbeit wirkt Rücken-, Nacken-und Schulterschmerzen entgegen
- Wer öfter im Stehen arbeitet, verbrennt mehr Kalorien
- Laut Studien erhöht langes Sitzen das Herzinfarkt-Risiko
- Tägliches Sitzen von mehr als 3 Stunden soll laut US-Studien die Lebenszeit um 2 Jahre verkürzen
- Ein höhenverstellbarer Tisch sorgt für mehr Energie durch möglichen Steh-Sitz-Wechsel
- Regelmäßige Bewegungspausen zwischen den Sitzphasen erhöhen das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit
Foto: Taken, suc, pixabay