Schlafstörungen – Ursachen im Schlaflabor finden

Schlafstörungen - Ursachen im Schlaflabor finden

Eine Untersuchung im Schlaflabor kann Aufschluss über Schlafstörungen geben. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie sich im Schlaflabor untersuchen lassen möchten.



Fühlen Sie sich tagsüber oft müde und abgespannt? Leiden Sie unter Einschlafproblemen und wachen des Nachts öfter auf? Wer sich abends lange im Bett umher wälzt, bevor der ersehnte Schlaf sich einstellt und dann noch öfters in der Nacht aufwacht, fühlt sich am Morgen müde und unausgeschlafen. Halten Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum an, kann eine Untersuchung im Schlaflabor die Ursachen dafür an den Tag bringen.

Schlafstörungen machen auf Dauer mürbe

Wer nachts nicht ausreichend zur Ruhe kommt und einen gesunden Schlaf hat, entzieht dem Körper die notwendige Regeneration. Die Bewältigung des Alltags fällt dann besonders schwer. Auch Konzentrationsschwierigkeiten in Schule und Beruf sind die Folge von zu wenig, zu kurzem sowie gestörtem Schlaf. Die Ursachen für Schlafstörungen sind vielfältig. So kommen Faktoren wie z. B.

  • die Raumluft und/oder Raumtemperatur
  • das Bett und/oder die Matratze
  • zu hell im Schlafraum
  • Pflanzen im Schlafraum
  • Geräusche/Lärm
  • aktive Hirntätigkeit wie Fernsehen, Computer o.ä. vor dem Zubettgehen
  • Ärger und/oder Aufregung

als Störfaktoren für einen erholsamen Schlaf in Frage.

Ursachen finden und Schlafstörungen beheben

Schlafstörungen - Ursachen im Schlaflabor finden
Muede und abspannt, weil Schlafstoerungen einen entspannten Schlaf verhindern? Eine Untersuchung im Schlaflabor kann Ursachen dafür finden

Ändert sich jedoch nach Beheben dieser eventuellen Ursachen nichts an der Schlafqualität, ist ärztlicher Rat gefragt. Wenn Betroffene weiterhin unter Durchschlafsstörungen sowie einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit leiden, kann der Arzt weiterhelfen. Bringen jedoch Untersuchungen durch den Hausarzt keine Ergebnisse zu möglichen Ursachen für die Schlaflosigkeit, gibt es die Möglichkeit, Aufschluss in einem Schlaflabor zu finden.

Schlafverhaltenim Schlaflabor testen – wer und wie

Grundsätzlich sollte jeder Betroffene, der unter körperlichen Beeinträchtigungen infolge massiver  Schlafstörungen mit seinem Arzt darüber reden. Dieser kann seinen Patienten zur Untersuchung in ein Schlaflabor wie z.B. in Berlin in das Schlafmedizinische Zentrum der Charité überweisen. Patienten können aber auch direkt dort einen Termin vereinbaren. Inhalte einer Vorbesprechung sind:

  • ausführliche Anamnese
  • Berichte über Beschwerden sowie
  • über das Tages- und Schlafverhalten des Betroffenen

Hilfreiche Unterstützung dabei bietet ein Schlaftagebuch. Je nach Art der Beeinträchtigungen wird entschieden, ob eine Untersuchung in Tagesabteilungen, z.B. bei extremer Tagesmüdigkeit, oder in Nachtabteilungen durchgeführt werden soll.

Schlafen im Schlaflabor – wie geht das?

Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) bietet derzeit in 324 in Deutschland anerkannten Schlaflaboren die Möglichkeit, den Ursachen einer Schlafstörung auf den Grund zu gehen. In der Praxis ist das Schlaflabor ein Schlafraum mit Hightech-Geräten, mit denen der Patient mittels Elektroden und Messfühlern „verkabelt“ wird. Im Schlaf werden gemessen:

  • EEG für Hirnaktivität
  • OEG für Augenbewegungen
  • EMG für Muskelspannung
  • EKG für Herzaktivität

Wie viele Untersuchungsnächte oder Tage für eine Diagnose erforderlich sind, hängt vom jeweiligen Krankheitsbild ab. So kann nur ein ausführliches Gespräch und individuelle Vorbereitung klären, was den Patienten im Schlaflabor erwartet.

Schlaflabor – was Patienten erwartet

Schlaflabore sind bestens geeignet, den Grund für Schlafstörungen zu ermitteln. Befremdlichkeit oder gar Angst vor den Untersuchungen ist unbegründet, denn während des Aufenthaltes ist für eine gute Betreuung gesorgt. Ganz so gemütlich wie zu Hause ist es im Schlaflabor natürlich nicht. Für die Messungen sind einige Vorbereitungen zu treffen, die die bereits o.g. Untersuchungen ergänzen und so zu einer fundierten Analyse führen:

  • Mögliche Schnarchgeräusche werden mittels Mikrofon in der Nähe des Kehlkopfes erfasst
  • Ein Infrarotsensor zur Messung des Sauerstoffgehaltes im Blut wird in Form einer Klammer an der Fingerspitze oder am Ohrläppchen angelegt (Pulsoxymetrie)
  • Elektroden werden an den Beinen angelegt. Eventuelle übermäßige Beinbewegungen, wie z.B. beim Restless-Legs-Syndrom, werden so festgestellt
  • Frequenz und Tiefe der Atembewegungen werden mittels Spannungsbändern über Bauch und Brustkorb gemessen.
  • Ein Atemflussfühler misst die Atembewegung vor der Nase

Wer unter plötzlichen Schlafattacken während des Tages oder unter ausgeprägter Tagesmüdigkeit leidet, sollte nicht zögern, Klarheit und Diagnose durch Untersuchungen im Schlaflabor zu erhalten. Gleiches gilt, sofern der Verdacht auf ein Schlafapnoe-Syndrom (Atemaussetzer) besteht. Auch für alle anderen Schlafstörungen ist eine Untersuchung im Schlaflabor hilfreich.

Foto: OpenClips, Engin_Akyurt, pixabay