Zeh Prellung oder Bruch, mit dieser unangenehmen Verletzung hat schon so manch einer Bekanntschaft gemacht. Es ist so schnell passiert – einmal nicht richtig aufgepasst und man stößt sich einen Zeh, oft an der Bettkante oder einem Stuhlbein. Dabei ist es meist der kleine Zeh, der an einem Tisch- oder Couchbein hängenbleibt und augenblicklich heftigen Schmerz auslöst. Was tun bei Zeh Prellung oder Bruch?
Sicherlich ist vielen schon ein solches Unglück passiert. Eine Zeh Prellung oder Bruch ist äußerst unangenehm und recht schmerzhaft. Bedauerlicherweise haben wir das vom Team von gesuoptimal am eigenen Leibe erfahren müssen. Von einer Sekunde auf die andere stellt sich eine körperliche Beeinträchtigung ein, die die nächsten Wochen bestimmen wird. Was kann man tun, wenn die Schmerzen nicht nachlassen wollen? Tipps und Hilfestellung finden Sie hier.
Schreck lass nach – Zeh Prellung oder Bruch?
Ein fürchterliches Knallgeräusch, gefolgt von einigen Schreckminuten nach dem Zusammenprall des Zehs mit einem harten Gegenstand machen schnell deutlich, was gerade passiert ist. Schnell wird klar, hier handelt es sich um mehr als nur um einen kleinen Zusammenstoß, bei dem mit einer Beule oder einem Bluterguss zu rechnen ist. Der Zeh spricht eine andere Sprache, er schmerzt und schwillt an. Womöglich ist der Zeh nicht nur geprellt, sondern sogar gebrochen. Zunächst die gute Nachricht. Die Verletzung heilt. Die weniger gute Nachricht: es dauert eine gefühlte Ewigkeit. Ob eine Verstauchung, Prellung oder ein Bruch vorliegt, kann manchmal nur schwer erkannt werden. Beim Bruch ist allerdings keine Belastung des Zehs möglich. Bei einer Verstauchung bzw. Prellung ist eine Belastung ebenfalls erheblich eingeschränkt, da auch dies äußerst schmerzhaft ist.
Starke Schmerzen – Wie lange dauert es?
Bei einer Zeh Prellung oder Bruch empfinden Betroffene die Schmerzen als unerträglich. Tatsächlich verursacht eine Zeh Prellung oder Bruch sehr starke Schmerzen, die sich bei Bewegung bzw. Belastung verschlimmern. Nachdem die ganze Bandbreite des Geschehens deutlich wird und man sich bereits auf das Schlimmste einstellt, tauchen schnell Fragen auf, die man im ersten Moment nicht beantworten kann. Was sind die Sofortmaßnahmen? Wie kann man den Schmerz lindern? Vor allem, woran erkennt man eine Zeh Prellung oder Bruch? Nachstehend haben wir einige Tipps und Tricks aufgestellt sowie einige Fragen beantwortet als Hilfestellung für die ersten schmerzhaften Stunden nach der Verletzung.
Erste Maßnahme bei Zeh Prellung oder Bruch
Da der kleine Zeh nicht besonders geschützt durch Haut und Fettpolster ist, kann man sich den Zeh recht schnell brechen. Da sich das eigentliche Schmerzempfinden und die Symptome nur wenig von einer Prellung unterscheiden, sollte man entweder direkt zur Notfallklinik oder nach kurzer Zeit einen Arzt aufsuchen. Der eigentliche Unterschied zu einer Zeh Prellung oder Bruch ist die Heilphase, die bei letzterem weitaus länger dauert. Der kleine Zeh wird in jedem Fall nicht vom Arzt eingegipst. Ist der Zeh gebrochen oder geprellt, zunächst
- den Fuß hochlegen
- mit einem Eispack kühlen (nicht direkt auf die bloße Haut legen, um Erfrierungen zu vermeiden)
- Belastung vermeiden
Sollte sich der Heilungsablauf nach etwa einer Woche nicht signifikant verbessert haben, wäre es besser einen Arzt aufzusuchen und das Ganze absichern zu lassen.
Wie erkenne ich, ob der Zeh gebrochen ist?
Die Befürchtung, der Zeh ist nicht nur geprellt, sondern tatsächlich gebrochen, bewahrheitet sich leider oft, denn in vielen Fällen handelt es sich um einen Bruch. Doch woran erkennt man dies, da die Schmerzen bei Zeh Prellung oder Bruch gleich stark sein können und eine Belastung kaum möglich ist? Es gibt einige Anzeichen, die deutlich auf einen Bruch deuten.
- Test mit dem Zeigefinger: Legt man die Kuppe des Zeigefingers auf die Spitze des kleinen Zehs und kann weder kleine Kreisbewegungen oder Druck aufbauen, spricht dies für einen Bruch
Ein weiteres Indiz ist die Lage des Zehs.
- Sollte der Zeh in einem Winkel von ca. 45 Grad abstehen oder gar verformt aussehen, kann von einem Bruch ausgegangen werden
Um Folgeschäden zu vermeiden, sollte man einen Arzt aufsuchen (hier sollte man an einen dauerhaft abstehenden oder verformten Zeh denken, der möglicherweise an Hindernissen hängen bleibt und wiederholt Schmerzen verursacht).
Behandlung des Zehs bei Bruch
Da es sich meistens um einen geraden Bruch handelt, wird in einem solchen Fall der Zeh wieder in seine eigentliche Richtung gebracht (Achtung vor erneuten Schmerzen beim Arzt) und anschließend an den nächsten heilen Zeh mit einem sogenannten Dachziegelverband fixiert. Vor dem Richten des Zehs erfolgt eine lokale Betäubung. Meist wird das Betäubungsmittel direkt in die ohnehin schon empfindliche Stelle gespritzt, was wiederum Schmerzen mit sich bringt. Anschließend ist der Verletzungsbereich so lange komplett unempfindlich, bis das Schmerzmittel nachlässt. Die Schmerzen stellen sich dann erneut ein und Laufen wird zu einer Tortur. Zu Hause angekommen heißt es, den Fuß hochlegen und die ersten Stunden abwarten.
Der Zeh ist geprellt
Sollte der Zeh geprellt sein, ist von einem Richten des Zehs abzusehen. Auch hier wird der Zeh jedoch vom Arzt mit einem Dachziegelverband fixiert. Wer sich zunächst selbst behandeln möchte, muss nicht unbedingt den Notfallarzt aufsuchen. Hier ist die Versorgung des Zehs mit einer schmerz- sowie entzündungshemmenden Salbe wie z. B. Voltaren anzuraten. Anschließend wird der Zeh ruhig gestellt, indem er mit Pflaster oder Klebeband (z. B. Hansaplast) an den gesunden Zeh fixiert wird. Hierbei sollte man einen kleinen Wattebausch zwischen die Zehen legen, um Reibungen oder Fußpilz zu vermeiden. Dieser Klebeverband sowie das Wattebällchen sind täglich zu wechseln. Der Verband bleibt über Nacht, wobei während der Nachtruhe das Überziehen einer Socke sinnvoll ist. So werden während des Schlafs mögliche schmerzende Bewegungen weitgehend vermieden. Dies ist außerdem hilfreich, um den Zeh so auch wieder in seine natürlich Position zu schieben.
Heilung und Behandlungsablauf bei Zeh Prellung oder Bruch
In vielen Fällen muss man von einer Heilungsdauer von mehreren Wochen ausgehen. Sofern Kühlung und Salbenverband nicht ausreichen, kann zusätzlich ein entzündungshemmendes Schmerzmittel, wie z. B. rezeptfreies Ibuprofen oder Aspirin genommen werden. Hilft dies nicht ausreichend, ist Rücksprache mit einem Arzt sinnvoll. Besser, um Rat zu fragen, als mehr Schmerz zu ertragen, als sein muss. Zwischen zwei und sechs Wochen dauert es etwa, bis eine Zeh Prellung oder Bruch heilt und den Zeh wieder voll funktionsfähig zu bekommen. Da auch die Bänder und Sehnen in erhebliche Mitleidenschaft kommen, ist der gesamte Bereich in dieser Zeit recht sensibel. Zu Beginn wird der Zeh schnell blau anlaufen und aufgestautes Blut nebst Schwellung breiten sich aus. Der Zeh ist druck- und schmerzempfindlich.
- Um einen Blutstau zu vermeiden, sollte man den Fuß hochlegen, z. B. auf einem Kissen oder einer Nackenrolle ablegen
- Die ersten Stunden sollte man den Zeh kühlen. Dazu legt man einen Eispack (mit einem Handtuch umwickelt) auf den angeschlagenen Zeh.
- Man kann am Anfang sicher 3 mal stündlich kühlen, später einige Male per Tag und ab Tag drei etwa 2 mal täglich für 15 Minuten. Sofern die Kühlung mit Eiswürfeln erfolgt, bitte nicht direkt auf die Haut legen, sondern die Eiswürfel in ein Tuch einschlagen (Erfrierungsgefahr!)
Die ersten Tage : Tag 1 bis 3
Eine Zeh Prellung oder Bruch zwingt zu einer gewissen Schonung. Wer kann, bleibt am besten zu Hause. Eine Gehhilfe ist eine gute Unterstützung beim Laufen, denn in den ersten drei Tagen ist das Gehen eine Quälerei. Bequemes Schuhwerk ist angebracht, zu enges Schuhwerk ist zu vermeiden. Die Arbeitsfähigkeit bei körperlicher Tätigkeit ist erheblich eingeschränkt, meist erfolgt je nach Schwere der Verletzung eine längere Krankschreibung. Bei leichteren Tätigkeiten, wie etwa im Büro in überwiegend sitzender Haltung, ist ein früherer Arbeitseinsatz möglich, wobei weiterhin eine gewisse Schonhaltung des Zehs sinnvoll ist.
Die schlimmsten Tage überstanden: Tag 4
Auch nach etwa vier Tagen ist noch kein Beschwerde- sowie schmerzfreies Gehen oder Laufen möglich, allenfalls lässt es sich bereits etwas besser humpeln. Auf eine mögliche Gehhilfe kann bereits verzichtet werden. Jedoch sind noch starke Schmerzen im Gelenk und Knochen des kleinen Zehs vorhanden. Diese Schmerzen werden auch noch eine Weile andauern, doch an Intensität allmählich abnehmen.
Die ersten 2 Wochen nach der Verletzung
In den ersten zwei Wochen ist der Betroffene stark eingeschränkt und der Heilungsablauf zeichnet sich durch kommenden sowie gehenden Schmerz aus. Zunächst scheint sich die Lage zu verbessern, doch sobald man die Schonhaltung und die doch etwas angepasste Gewichtsverlagerung wieder auf ein normales Maß bringt und somit den Fuß auf normale Weise beansprucht (das normale alltägliche Leben wieder aufnimmt), nehmen die Schmerzen zunächst wieder zu und das Druckgefühl verstärkt sich. In all dieser Zeit sollte man den kleinen Zeh weiterhin mit dem gesunden Zeh mit einem Verband fixiert halten. Da das Schmerzempfinden von Person zu Person jedoch unterschiedlich ist, muss, besonders bei sportlich aktiven Menschen, in vielen Fällen individuell eine Entscheidung getroffen werden. Grundsätzlich gilt, auf Sport vorerst zu verzichten, denn an Sport, Joggen, Wandern und Laufen ist in den ersten Wochen nach dem Unfall nicht bzw. nur mit erhöhter Vorsicht zu denken.
Woche 6 nach Zeh Prellung oder Bruch
Inzwischen ist reichlich Zeit vergangen, die eine Menge Geduld für den Heilungsprozess vom Betroffenen fordert. Nach nunmehr der sechsten Woche sollte die Zeh Prellung oder Bruch weitgehend geheilt und der Betroffene schmerz- und beschwerdefrei sein. Nach gut drei Monaten dürfte der Heilungsprozess abgeschlossen und eine normale Belastung des Zehs endlich wieder möglich sein.
Foto: NatashaG, pixaby, gesuoptimal