Es ist längst kein Geheimnis mehr: Fasten steigert die Lebenskraft. Doch was, wenn man nur gelegentlich die Nahrungsaufnahme einschränken und die körpereigenen Depots reduzieren möchte? Die Lösung: Intervallfasten
Kranke Menschen, auch Tiere, nutzen ihren Instinkt. Fühlen sie sich nicht wohl, ziehen sie sich zurück und verzichten eine Zeit lang auf Essen. Fasten reinigt den Körper, Geist und Seele. Was aber ist nun Intervallfasten?
Was ist Intervallfasten?
Intervallfasten basiert auf einem recht einfachen Prinzip. Die Nahrungsaufnahme einschränken bedeutet hier stundenweiser Nahrungsverzicht. Dieser hat gesundheitsfördernde Wirkung auf den Stoffwechsel, was den Körper entlasten und sogar beim Abnehmen helfen kann, da Kraft und Wärme aus körpereigenen Depots gezogen werden. Bei dieser regelmäßigen Form des Fastens besteht Essensverzicht für mindestens 16 Stunden. Das hört sich zunächst ziemlich viel an, ist jedoch relativ einfach durchzuhalten, da diese Stunden überwiegend in der Nachtruhe liegen. Wenn man entweder auf das Frühstück oder das Abendessen verzichtet, erreicht man diesen Zeitblock recht schnell. Im zweiten Zeitfenster von 6 bis 8 Stunden ist Essenszeit angesagt. Somit unterscheidet sich Intervallfasten vom herkömmlichen Fasten in Art und Dauer der Anwendung. Wird beim Fasten über mehrere Tage oder gar Wochen (nur unter ärztlicher Aufsicht) vollständig auf feste Nahrung verzichtet, kann der Wechsel zwischen stundenweisem Fasten und bewusstem Essen regelmäßig erfolgen oder zur dauerhaften Umstellung der Essensgewohnheiten genutzt werden.
Was bringt mir Intervallfasten, außer Nahrungsaufnahme einschränken?
Tatsächlich beginnen die meisten Menschen mit dem Intervallfasten, um Gewicht zu reduzieren. Laut wissenschaftlicher Literatur soll es bei regelmäßiger Anwendung des Intervallfastens über einen längeren Zeitraum zur nachhaltigen Gewichtsreduzierung kommen. Neben den Körper entlasten z. B. bei der Verdauung, bringt Intervallfasten jedem, der sich darauf einstellt, gesundheitliche Vorteile. Durch einen längeren Zeitraum des Nahrungsverzichts hat der Körper mehr Zeit, wichtige „Aufräumarbeiten“ durchzuführen. Als Stichwort sei hier der lebenswichtige Prozess Autophagie genannt. Was passiert bei Autophagie? Die Zelle baut Proteine, Organellen und Membranen ab und recycelt sie. Regelmäßig längere Essenspausen sind deshalb so wichtig, da dieser Prozess beim Menschen erst nach ca. 16 Stunden Fasten richtig in Schwung kommt, so schätzen Experten.
Nahrungsaufnahme einschränken fördert die Gesundheit
Der positive gesundheitliche Aspekt des Intervallfastens fällt auch bei Krankheiten auf:
- Diabetes – Längerer Essensverzicht verbessert Zucker- und Fettstoffwechsel
- Depressionen – Intervallfasten soll hier stimmungsaufhellend wirken, da der Wachstumsfaktor BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor), ein natürlich vorkommendes Wachstumshormon, das auf Neuronen im zentralen und peripheren Nervensystem wirkt, stimulierend ist
- Hashimoto (Schilddrüsenunterfunktion) – Hierbei verlangsamt sich der Stoffwechsel, entsprechend besteht ein geringerer Energieverbrauch. Dies erschwert, das Gewicht zu halten oder gar abzunehmen. Intervallfasten begünstigt eine Stimulierung der Schilddrüsenhormone. Inaktive werden aktiviert, was die Schilddrüse in ihrer Funktion unterstützt
Fasten heißt also nicht nur, für eine bestimmte Zeit auf Nahrung zu verzichten, sondern, dadurch dem Körper eine gesunde Balance zu geben. Durch längere Esspausen erst hat er die Möglichkeit, seine vollständigen Funktionen zum Erhalt der Gesundheit aus- und durchzuführen. Der Umstand einer ständigen Nahrungsverfügbarkeit rund um die Uhr hindert ihn eher am Ausführen wichtiger und gesundheitsfördernder physiologischer Prozesse, wie z. B. der Autophagie.
Intervallfasten ausführen – wie mache ich das?
Mit dem Intervallfasten kann man jederzeit loslegen, besondere Fasten Erfahrungen sind nicht erforderlich. Der am besten geeignete Wechsel zwischen Essenszeit und Fastenzeit ist die 16/8 Methode (16 Stunden fasten, innerhalb 6 bis 8 Stunden essen ). Ist man soweit mit dieser Methode vertraut und möchte die Fastenzeit steigern, bietet sich die Variante 18/6 an, bei der sich die Fastenzeit verlängert und das Essenszeitfenster verkürzt. Wer lieber mit Kalorien jongliert, freundet sich vielleicht mit Intervallfasten 5/2 an. Hier erfolgt eine normale Nahrungsaufnahme an 5 Tagen in der Woche. An den restlichen 2 Tagen ist Kalorien zählen angesagt, die ungefähr bei 500 bis 600 kcal liegen sollten.
Fazit:
- Mit Intervallfasten werden wichtige physiologische Prozesse wie z. B. Autophagie unterstützt
- Intervallfasten bringt Linderung bei vielen Krankheiten
- Langfristig kann eine Gewichtsreduzierung erreicht werden
- Intervallfasten bringt viele gesundheitliche Vorteile und wird von den Experten vom Gesundheitsportal Nutrivivo.de empfohlen
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