Warum Babys Hautkontakt und Berührung brauchen

Babys brauchen Hautkontakt und Berührung

Instinktiv erleben wir Streicheln, Berührungen der Haut als angenehm und schön. Kein Wunder, denn die Haut ist unser größtes Sinnesorgan. Hautkontakt gibt uns bereits als Baby Urvertrauen.



Bereits Embryos im Mutterleib, bevor das Ungeborene hören, sehen oder riechen kann, reagiert auf Berührung, z. B. mit der Nabelschnur. Hautkontakt, Streicheln und Berührungen geben Sicherheit, reduzieren Angst und vermindern den Cortisolspiegel. Um Neugeborenen positive Entwicklungsmöglichkeiten für Selbstsicherheit, Zutrauen sowie Beziehungsfähigkeit mit auf den Weg zu geben, ist bereits der erste Hautkontakt zwischen Mutter und Baby direkt nach der Geburt wichtig. Liebevolle Berührungen der Eltern signalisieren dem Baby, willkommen zu sein und schaffen ein emotionales Band von Vertrauen und Geborgenheit.

Babys erster Haut-an-Haut-Kontakt – Hautkontakt ist wichtig

Erblickt der neue Erdenbürger das Licht der Welt, wird das Neugeborene üblicherweise gleich nach der Geburt auf den Bauch der Mutter gelegt. Der erste Haut-an-Haut-Kontakt ist der Grundstein für Geborgenheit und Sicherheit. Das Baby fühlt sich willkommen und nimmt über das eigene Sinnesorgan Haut erste Berührungen wahr. Hautkontakt ist für Babys lebenswichtig. Das Wissen um Berührungen ist besonders im Umgang mit Frühchen überlebenswichtig, denn Berührungen und liebevolles Streicheln fördern das Wachstum und die Nahrungsverwertung. Gerade in den ersten Lebensmonaten erkunden Babys ihre Umwelt überwiegend über die Haut, sei es beim Stillen, beim Streicheln, beim Babybad oder sanftem Eincremen. Selbst beim Windeln wechseln und sorgfältiger Reinigung entsteht Hautkontakt, den Babys sehr intensiv wahrnehmen. Beim für das Baby angenehmen Hautkontakt wird das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet. Im Gegensatz zu den Stresshormonen Adrenalin und Cortisol wirkt Oxytocin besänftigend und entspannend.

Babys erfahren Liebe über Berührung und Körperkontakt

Die Haut als primäres Sinnesorgan des Babys ist besonders empfänglich für liebevolle Berührungen. Erfährt es dadurch Liebe, Zuwendung, Sicherheit und Geborgenheit. Darüber hinaus ist der Haut-an-Haut-Kontakt zwischen Eltern und Baby ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung der Nervenzellen, des Nervensystems und des Gehirns. So befasst sich beispielsweise der englische Anthropologe Ashley Montagu mit der Frage, was die menschliche und kindliche Entwicklung mit Berührung zu tun hat. Fest steht, das Hautkontakt und Berührung wichtige Bestandteile während unseres ganzes Lebens sind. Für Babys allerdings sind diese Kontakte vor allem in den ersten 6 Monaten essentiell.

Wir alle haben eine Hautkontakt und Berührungsbiografie

So jedenfalls sagt es die Diplom-Psychologin Iris Nowacki und beruft sich dabei auf Studien. Wer mit viel Hautkontakt aufwachse, würde demnach ausgeglichener, weniger anfällig gegen Stress und vertrauensvoller im weiteren Leben. Die Haut speichere Momente liebevoller Berührung und Zuwendung und aktiviere diese Erinnerung in anderen sozialen Situationen. Die Haut hat demnach ein Gedächtnis. Eltern tun also gut daran, ihrem Baby liebevolle Zuwendung auch über die Haut einen positiven Start ins Leben zu geben. Das Bedürfnis und die Sehnsucht nach Berührung und Hautkontakt lässt im Grunde nie nach, sondern spielt in jedem Alter für das körperliche und seelische Wohlbefinden eine große Rolle.

Foto: Vitamin, pixabay