Familie mit Kind – viele Paare wünschen sich Nachwuchs. Doch was können Eltern in spe tun, wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt? Eine Möglichkeit ist die künstliche Befruchtung.
Während sich bei den meisten Frauen im empfängnisbereiten Alter nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr über kurz oder lang Nachwuchs ankündigt, bleibt vielen Frauen das Mutterglück versagt. Stellte sich auf herkömmlichem Wege keine Schwangerschaft ein, bedeute dies noch vor Jahrzehnten für betroffene Frauen und Paare ein unabwendbares Schicksal. Heute dagegen, genauer gesagt seit 1978, gibt es die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung. Ein Baby, gezeugt im Labor. Liebevolle Gedanken an die Familienplanung weichen einer sachlichen, zielgerichteten Angelegenheit. Und tatsächlich, eine In-Vitro-Fertilisation, kurz ivf , als häufigste angewandte Methode der Reproduktionsmedizin, mag zunächst recht befremdlich klingen. In-Vitro-Fertilisation (lat.) steht dabei für „Befruchtung im Glas“. Eine Methode, bei der Eizellen außerhalb des weiblichen Körpers im Labor künstlich befruchtet werden. Frauen, die den Wunsch nach einem Kind nicht aufgeben und sich für eine In-Vitro-Fertilisation entscheiden, haben gute Chancen auf eine Schwangerschaft. Doch vorher gilt es, noch Einiges zu beachten und vor allem, sich umfassend zu informieren. Wie jeder Eingriff in das körperliche Geschehen birgt auch die In-Vitro-Fertilisation Vor- und Nachteile bzw. gesundheitliche Risiken in sich. Auch der Kostenfaktor für die künstliche Befruchtung darf nicht vergessen werden. Mit mindestens 1.600 Euro, je nach Kinderwunschklinik, muss hier gerechnet werden.
In-Vitro-Fertilisation – der Weg zur Schwangerschaft
Es gibt verschiedene Gründe, die als Ursache für die ausbleibende Schwangerschaft infrage kommen können. Sei es durch Schäden an den Eileitern der Frau, Eisprungstörungen oder schlechter Samenqualität des Partners bzw. aus ungeklärter Unfruchtbarkeit. Eizelle trifft im Reagenzglas auf Samenzelle – die Basis für die künstliche Befruchtung. Insgesamt wird von einer guten Erfolgsquote gesprochen. Doch ob es tatsächlich zur gewünschten Schwangerschaft kommt, hängt auch vom Alter der Patientin ab. Ist die Entscheidung für eine Befruchtung im Labor gefallen, werden Patienten im Rahmen der Erstkonsultation ausführlich beraten und untersucht. Der Weg zur ersehnten Schwangerschaft verläuft in mehreren Schritten:
- Hormonelle Stimulation der EierstöckeDadurch wird die Eizellreifung angeregt
- Auslösen des EisprungsEinige Tage nach Reifung der Eizellen
- Entnahme der EizellenParallel dazu: die Spermiengewinnung
- In-Vitro-Fertilisation,D. h., die Eizellen werden mit dem frischen Sperma befruchtet
- Kultivierung der Eizellen auf speziellem Nährboden
- EmbryotransferD. h., maximal 2 Embryonen werden vom Reproduktionsmediziner in die Gebärmutterhöhle der Patientin eingesetzt
Der gesamte Prozess nimmt einige Zeit in Anspruch. Von der Stimulation der Eizellen bis zum Einsetzen der Embryonen können mehrere Wochen vergehen. Nach erfolgtem Embryotransfer heißt es warten und auf die ersehnte Schwangerschaft hoffen. Medikamente, die das Einnisten des Embryos sowie die Entwicklung der Schwangerschaft unterstützen, können je nach Einzelfall verordnet werden.
Foto: chrisvg, pixabay