Stressbewältigung üben, öfter Nein sagen

Stressbewältigung üben, öfter Nein sagen

Hand aufs Herz: Gehen Sie achtsam mit sich selbst um? Oder fühlen Sie sich oft fremdbestimmt, können schlecht „Nein“ sagen und rutschen dadurch in eine Stressfalle? Grund genug, über Stressbewältigung durch mehr Achtsamkeit mit sich selbst nachzudenken.



Stress kennen wir alle. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch gut so. Stress kann uns beflügeln, motivieren, zu Höchstleistungen anregen und lässt uns in Extremsituationen handeln. Mal mehr oder weniger ist er Bestandteil des Alltags und des Berufslebens. Stressbewältigung wird eigentlich jeden Tag von uns gefordert. Was für den einen jedoch schlechtweg Herausforderung bedeutet, übersteigt bei dem anderen die persönliche Leistungsgrenze. Damit wird deutlich, dass Stress sehr unterschiedlich wahrgenommen und empfunden wird.

Stressbewältigung üben bevor der Druck zu groß wird

Die Ursachen für Stress haben viele Gesichter. Auch stressbedingte körperliche Reaktionen sind vielfältig und werden oft lange Zeit vom Betroffenen nicht mit Stress in Verbindung gebracht. Besonders dann nicht, wenn der Stress weniger von „Außen“ zusetzt, sondern vielmehr dem „Inneren“ entspringt. Symptome wie beispielsweise

  • Schlaflosigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Kopfschmerzen
  • allgemeine Zerstreuung

bis hin zu

  • Verdrängung
  • Hilflosigkeit
  • Überforderung
  • Mutlosigkeit
  • depressiver Verstimmung

können Zeichen sein, über Stressbewältigung nachzudenken.

Stressbewältigung durch ein Nein

Hilfsbereit, immer erreichbar und stets vor Ort, sofern dies erforderlich ist. Zugeben, jeder wird wohl dankbar sein, darf er Menschen mit diesen Eigenschaften zu seinen Freunden oder zum Kreis der Familie zählen. Doch was ist, wenn die gehäuften Freundschaftsdienste irgendwann zur Überforderung werden? Wenn der Geforderte trotz eigener Engpässe, Unpässlichkeiten oder gar gesundheitlicher Einschränkungen jeder Bitte nachkommt? Häufig wird hier die eigene Leistungsgrenze außer acht gelassen und überschritten. Unzufriedenheit, innerer Druck sowie ein Kreislauf aus Unwohlsein und Stress kann sich aufbauen. Hier hilft nur, freundlich und verbindlich ein „Nein“ als Aktion zur Stressbewältigung auszusprechen.

Warum ein Nein befreiend wirkt

Stressbewältigung üben, öfter Nein sagen
Stressbewaeltigung bedeutet, oefter auch mal ein Nein auszusprechen

Mit einem „Nein“ sprechen wir klar und deutlich eine Haltung aus und beziehen Position. Vielen fällt genau dies schwer. Man möchte nicht unhöflich sein, abweisend wirken und vor allem niemanden enttäuschen. Selbst, wenn es zu Lasten der eigenen Person geht. Doch genau hier sollte ein Stopp zur Stressbewältigung gesetzt werden. Besser früher als zu spät ist ein Nein eine Möglichkeit der Stressbewältigung, bevor sich körperlicher oder emotionaler Stress einstellt. Ein klares Nein an passender Stelle wirkt befreiend. Es nimmt den inneren Stress und entlastet somit eine Situation, die man selbst sonst vielleicht nur unter großen Mühen und Anstrengungen bewerkstelligen würde. Öfter mal Nein zu sagen ist also nicht nur eine Form der Stressbewältigung, sondern auch ein wichtiges Instrument der Achtsamkeit sich selbst gegenüber.

Ein Nein will gelernt sein

Ein Nein ist immer eine Entscheidung gegen etwas. Vielen kommt es nur schwer über die Lippen. Zu etwas Ja zu sagen, obwohl sich innerer Widerstand regt, obwohl man es eigentlich gar nicht möchte oder kann, fällt vielen wesentlich leichter, als klar und deutlich mit einem Nein zu reagieren. Gründe hierfür mögen mangelndes Selbstbewusstsein, Labilität, Verlustängste oder einfach die Erziehung sein. Doch Leben heißt Veränderung, auch wenn es um Maßnahmen der Stressbewältigung geht. Es ist daher sinnvoll, festsitzende Strukturen nicht nur zur Vorbeugung gegen Stress, sondern auch im Sinne der Achtsamkeit loszulassen. Denn Loslassen bringt Energie.

Fazit:

  • Es allen recht zu machen, kann in die Stressfalle führen
  • An passender Stelle öfter mal ein Nein aussprechen
  • Eigene Wahrnehmung schärfen und damit innerem Stress vorbeugen
  • Achtsamkeit sich selbst gegenüber als wichtiges Instrument der Stressbewältigung trainieren
  • Eigene Leistungsgrenzen erkennen und schützen

Fotos: pedrofigueras, 13smok, pixabay