Malaria – warum infizierte Moskitos gefährlich sind

Malaria – warum infizierte Moskitos gefährlich sind

Tropische Länder sind beliebte Reiseziele. Für Fernreisende, deren Ziel z. B. Südamerika, Südafrika oder Thailand ist, wird ausreichender Schutz vor Malaria empfohlen.

Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen, Schüttelfrost – Symptome, ähnlich wie bei einer Grippe. Treten diese Beschwerden jedoch während bzw. nach einer Fernreise in tropische Länder auf, besteht hoher Verdacht auf Malaria. Infos hier.



Kleine Mücke kann schwere Erkrankung verursachen

Übertragen wird die Malaria Tropenkrankheit von der weiblichen Anopheles-Mücke. Mit dem Stich in die menschliche Blutbahn erhält sie die für ihre Eier benötigte Nahrung. Gleichzeitig können Moskitos, sofern sie mit Plasmodien-Erregern infiziert sind, mit nur einem einzigen Stich eine der 3 Arten der Malaria übertragen. Deshalb ist es besonders wichtig, sich vor Antritt der Reise umfassend zu informieren und entsprechende Vorkehrungen in Sachen Mückenschutz zu treffen. Ausführliche Auskünfte kann man bei den reisemedizinischen Zentren der Tropeninstitute, bei den Gesundheitszentren oder beim Facharzt für Tropenmedizin erhalten. Der Hausarzt steht meist ebenfalls als Ansprechpartner zur Verfügung.

Schwerer Verlauf bis tödlich – Arten der Malaria

Die unterschiedlichen Inkubationszeiten von 7 – 50 Tagen sind oft der Grund dafür, dass man bei den grippeähnlichen Symptomen nicht gleich an eine Tropenkrankheit denkt. Der Urlaub liegt länger zurück, die vermeintliche Erkältung wird häufig nicht in Verbindung zur Fernreise gebracht. Doch beim geringsten Verdacht auf eine Malariaerkrankung sollte sofort ein Arzt oder ein Krankenhaus aufgesucht werden. Nur durch eine Blutuntersuchung kann zweifelsfrei bestimmt werden, welcher der Plasmodien-Erreger Auslöser der Tropenkrankheit ist. Je nach Erreger unterscheidet sich der Verlauf der Erkrankung. Malaria gehört zu den 10 schwersten Krankheiten mit lebensbedrohendem Verlauf, der auch zum Tod führen kann.

Malaria Tropica

  • ist die am weitesten verbreitete und gefürchtetste Art. Der schwere Verlauf dieser Tropenkrankheit kann unbehandelt zu Organversagen, Koma und Tod führen. Der beim Stich durch die weibliche Anopheles-Mücke übertragene Parasit Plasmodium falciparum greift die inneren Organe, besonders Nieren, Milz und Lunge, an. Betroffene müssen gegen eine lebensbedrohende Blutarmut ankämpfen, da der Erreger der Malaria Tropica die roten Blutkörperchen zerstört. Die Inkubationszeit beträgt 7 – 30 Tage.
  • Erste Symptome: Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüche.

Malaria Tertiana

  • ist eine mild verlaufende Form der Tropenkrankheit mit guten Heilungschancen. Trotzdem darf diese Art nicht unterschätzt werden, da es auch hier in Einzelfällen zu schweren Verläufen mit Todesfolge kommen kann. Die Erreger Plasmodium vivax und Plasmodium ovale sind Verursacher der Tropenkrankheit, deren Inkubationszeit 2 bis 3 Wochen beträgt.
  • Erste Symptome: Fieberschübe in regelmäßigen Abständen mit Schüttelfrost und Ansteigen der Körpertemperatur bis zu 40 Grad und darüber. Übelkeit und Erbrechen begleiten die Hitzephase. Mit den Fieberschüben ist alle 2 Tage zu rechnen.

Malaria Quartana

  • ist ähnlich wie Malaria Tertiana eine eher mild verlaufende Art. Wegen des weniger häufig vorkommenden Erregers Plasmodium malariae zählt die Malaria Quartana zur seltenen Form. Die Heilungschancen sind gut, allerdings heilt die Malaria Quartana nie richtig aus. Inkubationszeit: Bis zu 50 Tage.
  • Erste Symptome: Schüttelfrost, hohes Fieber, starkes Schwitzen. Ähnlich wie bei Malaria Tertiana. Die Schübe wiederholen sich ca. alle 3 bis 4 Tage. Bei schwereren Verläufen können trotz der leichteren Form Komplikationen auftauchen, meist im Bereich der Nieren.

Diese Länder gelten als Malaria Gebiete

Ohne Zweifel gehören die Tropen und Subtropen zum ständigen Risikogebiet. In einigen Ländern Südamerikas, Südostasiens sowie in verschiedenen Regionen Nord- und Südafrikas besteht ebenfalls erhöhtes Risiko, sich durch den Stich der Anopheles-Mücke zu infizieren. In Ländern wie

  • Malaysia
  • Philippinen
  • Myanmar
  • Thailand

ist besondere Vorsicht geboten.

  • In Kenia besteht im ganzen Land das Risiko einer Malariainfektion. Ausgenommen hiervon sind lediglich die Regionen über 2.500 Meter Höhe. Als eher unbedenklich gelten die Hauptstadt Nairobi und die Wüsten im Norden des Landes.

Grundsätzlich gilt: Vor geplanten Fernreisen an eine rechtzeitige Malariaprophylaxe sowie an die Mitnahme entsprechender Medikamente gegen Malaria zu denken. Treten nach Rückkehr aus eines der gefährdeten Gebiete innerhalb von drei Monaten oder danach Symptome wie bei einer Grippe auf, gehen Sie unbedingt zum Arzt und weisen Sie auf ihre durchgeführte Fernreise hin.

Foto: nuzree, pixabay